Erlebniswald Schellental - Blieskastel

Ein Projekt im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung

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Geschichte des Erlebniswaldes Schellental

Der Erlebniswald Schellental blickt bereits auf eine längere Entstehungsgeschichte zurück und ist, obwohl verglichen mit anderen Wäldern noch jung, das wohl älteste Zeugnis im Bemühen um Umweltweltbildung im Bereich des Stadtwaldes Blieskastel. Mit der Anlage des Schellentals als so genanntem Stadtpark durch die Stadt Blieskastel und ihren Forstleuten unter Federführung des damaligen Forstamtsleiters Schwalb sind in unserer Region mit die ersten Bemühungen im Sinne von Umweltbildung im weiteren Sinne zu erkennen.

So erwirbt die Stadt Blieskastel bereits im März 1951 mit dem damaligen Bürgermeister Alfons Dawo das knapp zwei Hektar große Grundstück im Schellental. Die Finanzierung des Ankaufs erfolgt mit Mitteln des damaligen Saarländischen Waldfonds. Während die Stadt die Erschließung der ehemaligen Wiesenflächen mit Wegen und Pfaden übernimmt, führen Forstmeister Schwalb sowie unter anderen auch der Alschbacher Forstmann Jakob Schwarz die Bepflanzung der künftigen Waldfläche mit zahlreichen Baum- und Straucharten durch. Die Pflanzen werden teilweise aus Samen im ehemaligen Forstpflanzgarten von Alschbach herangezogen. Zahlreiche Baumarten werden auch durch Wildlingswerbung in den Wäldern rund um Blieskastel entnommen.

Insgesamt werden seinerzeit knapp 50 verschiedene Baum- und Straucharten gepflanzt und entsprechend beschildert. Bürgermeister Dawo unterstreicht in seiner Rede im Mai 1956 richtungsweisend nicht nur die Naherholungsfunktion des neu gestalteten Schellentals, sondern auch dessen Umweltbildungsfunktion:

"Eine besondere Zierde und Erholungsstätte für Blieskastel wird in Zukunft der neu angelegte Stadtpark mit Spazierwegen und Bänken im Schellental sein, der mit sehr geringen Kosten für die Stadt geschaffen wurde und in einigen Jahren durch die Vielfalt der dort angepflanzten Bäume und Sträucher zu einer Lehrschau für die Schulen der ganzen Umgegend heranwachsen wird."

Somit zählt der heutige Erlebniswald Schellental sicherlich zu den ältesten Lernorten einer Umweltbildung in unserer Region. Nach einem langen Dornröschenschlaf werden im Frühjahr 2000 erste Schritte zum Erhalt und zur Förderung des einzigartigen und vielfältigen Baum- und Strauchbestandes unternommen. Ab dem Jahr 2006 erfolgt in enger Abstimmung und Kooperation zwischen:

  • dem Saarpfalzkreis mit seiner Beschäftigungsgesellschaft AQUIS
    (Arbeit und Qualifizierung im Saarpfalz- Kreis)
  • den örtlichen Schulen
  • der NaBu- Gruppe Blieskastel
  • dem Ortsrat Blieskastel
  • und dem Stadtwald Blieskastel

der Ausbau des Waldortes zum Erlebniswald Schellental. Während einer intensiven sechsmonatigen Arbeitsphase werden zunächst aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht Wege, Treppen, Pfade sowie der Baumbestand saniert. Dabei wird insbesondere darauf geachtet, dass die artenreiche Waldstruktur unbedingt in ihrem naturnahen Zustand erhalten bleibt, der Wald seinen Waldcharakter auch tatsächlich behält.

Weite Waldteile bleiben von den notwendigen Eingriffen soweit möglich unberührt. Anfallende Hölzer sowie Todholz verbleiben weitestgehend auf der Fläche, wo sie als Lebensraum für zahlreiche Tier-, Pflanzen- und Pilzarten dienen und gleichzeitig authentisches Arbeitsmaterial für künftigen Projekte bieten. Neben einer Kommunikationsstation und einem Kohlenmeiler werden unter anderem auch ein Insekten-Hotel, Trockenmauern und Steinhaufen als zusätzliche Lebensräume für Tiere und Pflanzen sowie ein Barfuß-Pfad und ein Sinnespfad angelegt. Sämtliche Aktivitäten erfolgen unter der Einbeziehung von Schülerinnen und Schülern verschiedener Schulen. Mittlerweile ist so ein facettenreicher naturnaher "Erlebniswald" geworden, der sowohl Erlebnisort als auch Lern- und Erfahrungsort für zahlreiche walderlebenspädagogische Aktivitäten darstellt.

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